Institut für Kunstgeschichte
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Dinge, Tiere, Menschen - Anthropozentrismus und Anthropomorphisierung (23. 7. 2011)

Interdisziplinärer Workshop

LMU München – Institut für Kunstgeschichte

Arbeitskreis zu magischen Naturtheorien in der Frühen Neuzeit

23. Juli 2011 | Zentnerstraße  31, 80798 München | Raum 007

Ob Agency (Gell, Latour), Presence (Gumbrecht, Belting) oder Thing (Brown, Daston): Theorien, welche die Macht der Dinge betonen, haben Konjunktur. Gegen die cartesianische Vorstellung der Objektivierung der Dinge durch das anthropozentrische Subjekt wird die Anthropomorphisierung der Dinge in Netzwerken und Interaktionsfeldern stark gemacht. Dieselbe Offenheit in der Traktierung (als Sub- oder Objekt) gilt nicht minder für Tiere, wobei hier die ethischen Implikationen noch viel dringender auf der Hand zu liegen scheinen (Agamben, Derrida).

Ziel des Workshops ist ein doppeltes: zum einen soll nach der Substituierbarkeit, Komplementarität oder Exklusivität zentraler Theorien, welche die Eigenwirksamkeit von Dingen und Tieren fokussieren, gefragt werden; zum anderen sollen die Möglichkeiten der Nutzbarmachung dieser Ding- und Tierkonzeptualisierungen für die historiographische Einzelfalluntersuchung diskutiert werden.

In den 4 Sektionen „Hybride“, „Mensch | Ding“, „Mensch | Tier“ und „Gewalt“ sollen so vor allem folgende Fragestellungen diskutiert werden:

  • Warum verhalten sich Menschen so, als ob Tiere und Dinge Agency besäßen, und urteilen gleichzeitig, dass sie keine besitzen?
  • Wann ist Agency? Was sind die spezifischen Konstellationen, die dieses Paradoxe Verhalten und Urteilen generieren?
  • An welche kulturellen oder wissenschaftlichen Konzeptualisierungen knüpfen gegenwärtige Agency-/Bildakt-/Thing/etc.-Theorien an? Welche Akzentverschiebung produzieren die gegenwärtigen Diskussionen im Vergleich zu früheren?

Programm

Konzeption: Maurice Saß (sass@philosophie-kunst.de).