Institut für Kunstgeschichte
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Online-Tagung / Künstlersammlungen. Objekte, Ordnungen, Programmatiken

12.11.2021 – 13.11.2021

Künstler:innen haben seit jeher die unterschiedlichsten Dinge gesammelt: Schöne, seltene und „exotische“ Artefakte und Naturalia, Meisterwerke, Memorabilia, Künstler-Reliquien, Paraphernalia, Bildmaterial, Fundstücke oder auch Nippes. Wie andere Sammlungen stellen Künstlersammlungen Anhäufungen von Dingen dar, die zwischen Kontingenz und Kohärenz schwanken, die bestimmte Ordnungsentwürfe etablieren und gegen andere verstoßen.
Zugleich aber bilden Künstlersammlungen einen aufschlussreichen Sonderfall des Sammelns, da hier die Produktion und die Rezeption von Artefakten sich wechselseitig informieren. So kann das Sammeln Anregungen für neue Werke liefern; genauso können umgekehrt künstlerische Interessen die Suche nach Sammlungsstücken antreiben. Vieles gelangt durch Tausch mit befreundeten Künstler:innen in die Sammlung oder als Schenkung. Zu den Besonderheiten des künstlerischen Sammelns gehören aber auch seine Konsequenzen für die Werkrezeption: Ob von den Künstler:innen so intendiert oder nicht – ihre Sammlungen und ihr künstlerisches Schaffen werden stets aufeinander bezogen.
Die Tagung möchte einen Beitrag leisten zu einem grundsätzlichen Verständnis künstlerischer Sammelpraktiken und dabei Beispiele in einem breiten historischen Horizont – von der Frühen Neuzeit bis heute – in den Blick nehmen. Erstmals soll auch dem programmatischen Charakter von Künstlersammlungen Rechnung getragen werden: Inwiefern wirkt sich das Sammeln nicht nur auf den künstlerischen Schaffensprozess aus, sondern auch auf dessen zeitgenössische und postume Rezeption?
Konzept: Ulrike Keuper, München/Trier | Léa Kuhn, Frankfurt a. M./München

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PROGRAMM
FREITAG, 12. NOVEMBER

14:00 Uhr
Ulrike Keuper und Léa Kuhn // Begrüßung und Einführung

Moderation: Hui Luan Tran, Bonn
14:15 Uhr
Thomas Pöpper, Zwickau // Michelangelos Lehrmeister. Das Antiquarium des Andrea Bregno und der Torso vom Belvedere
15:00 Uhr
Henry Kaap, München // Lottos flüchtige Sammlung

- 15:45 Pause -

Moderation: Ulrike Keuper, München/Trier
16:15 Uhr
Petra Maclot, Leuven // Antwerp Artists’ Collections in their Spatial Context. The Image of the ‘Constcamere’ versus Material and Typological Facts
17:00 Uhr
Heiner Krellig, Berlin/Venedig // Rosalba’s Collectors, Rosalba’s Collection

- 17:45 Uhr Pause -

18:30 Uhr
ABENDVORTRAG
James Delbourgo, New Brunswick // The Dark Side of Collecting. A Short and Twisted History

SAMSTAG, 13. NOVEMBER

Moderation: Lars Zieke, Jena
9:00 Uhr
Jessica Priebe, Sydney // Fake Shells and Fungus Bouquets. François Boucher’s Collection at the Louvre
9:45 Uhr
Ulrike Keuper, München/Trier // Die Sammlung aufführen. Pariser Künstlerkabinette um 1700 und ihr Publikum

- 10:30 Pause -

Moderation: Léa Kuhn, Frankfurt a.M./München
11:00 Uhr
Michael Thimann, Göttingen // „die besten seiner Kupferstiche und Holzschnitte, die wir alle zusammengetragen hatten“. Individuelle und kollektive Sammelpraktiken bei den Nazarenern
11:45 Uhr
Daniela Stöppel, München // Haben und Sein. Gustave Courbets Sammler-Ambitionen im Kontext dilettantischer Sammlungspraxis in der französischen Provinz
12:30 Uhr
Pascal Griener, Neuchâtel // Auguste Rodin and his studio-Museums in Paris and in Meudon – an art work, a world and a matrix

- 13:15 Uhr Mittagspause -

Moderation: Antje Krause-Wahl, Frankfurt a.M.
14:15 Uhr
Miriam Oesterreich, Berlin // Indigenität ausstellen. Zu den Sammlungs- und Ausstellungspraktiken mexikanischer Avantgarden
15:00 Uhr
Tobias Vogt, Oldenburg // Rauschenbergs Duchamp
15:45 Uhr Tagungsende
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TEILNAHME: Online via Zoom
Um an der Tagung teilzunehmen, folgen Sie bitte dem Registrierungslink auf der ZI-Seite:
https://www.zikg.eu/aktuelles/veranstaltungen/2021/online-tagung-kuenstlersammlungen-objekte-ordnungen-programmatiken