Ernst Michalski

Ernst Michalski studierte Kunstgeschichte in Berlin, Heidelberg, München und Leipzig. 1924 promovierte er bei Wilhelm Pinder (1878-1947) in Leipzig über den Rokokoschnitzer Josef Christian. Nach seiner Promotion absolvierte er ein Volontariat an der staatlichen Gemäldegalerie in Dresden. Eine schwere Krankheit zwang ihn jedoch in den Jahren 1925-27, jegliche wissenschaftliche Tätigkeiten einzustellen, ehe er im Wintersemester 1928/29 eine Dozententätigkeit an der Lessing-Hochschule zu Berlin annahm, an der auch Albert Einstein, Thomas Mann, Heinrich Wölfflin u.a. lehrten. 1931 folgte er seinem Doktorvater Pinder nach München und wurde als Privatdozent dessen Assistent an der Universität München. Seine Habilitation legte er unter dem Titel "Die Bedeutung der ästhetischen Grenze für die Methode der Kunstgeschichte" vor. Obwohl Michalski 1933 aus dem Judentum austrat [Bayerische Israelitische Gemeindezeitung, 1933, Heft 11 (01.06.1933), S. 174], wurde er im selben Jahr aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Universitätsdienst entlassen [Universitätsarchiv München, Personalakte Ernst Michalski]. Nach erfolglosen Emigrationsversuchen starb er 1936 wahrscheinlich in Berlin.

Veröffentlichungen/Quellen:

• Joseph Christian. Ein Beitrag zum Begriff des deutschen Rokokos, Berlin 1926. (Dissertation)
• Balthasar Permoser, Frankfurt a. M. 1927.
• Die Bedeutung der ästhetischen Grenze für die Methode der Kunstgeschichte, Mannheim 1931. (Habilitationsschrift)
• Die Habilitation Michalskis wurde 1996 erneut aufgelegt (Ernst Michalski: Die Bedeutung der ästhetischen Grenze für die Methode der Kunstgeschichte. Mit einem Nachw. von Bernhard Kerber, Berlin 1996.) Kerber zeigt in seinem Nachwort leider keinerlei Interesse an Michalskis Biografie. Er weist lediglich auf die Modernität des theoretischen Ansatzes in Michalskis Arbeit hin.  
• Bayerische Israelitische Gemeindezeitung, 1933, Heft 11 (01.06.1933), S. 174.
• Universitätsarchiv München, Personalakte Ernst Michalski

Recherche und Text: Sebastian Jung