Institut für Kunstgeschichte
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Ernst Weil

geb. 03.05.1891 in Ulm,
gest. 1965 in London

Ernst_Weil
Nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg studierte Weil von 1918 bis 1921 Kunstgeschichte in München bei Heinrich Wölfflin (1864–1945) und Paul Frankl (1878-1962). Seine Dissertation bei Wölfflin befasste sich mit dem Ulmer Holzschnitt im 15. Jahrhundert. Nach seinem Studium eröffnete er zusammen mit Hans Werner Taeuber am Münchner Karolinenplatz das Antiquariat Taeuber/Weil, das sich auf frühe medizinische und naturwissenschaftliche Literatur spezialisierte. Der aus der Schweiz stammende Taeuber trat der NSDAP bei, ermöglichte Weil aber 1933 die frühzeitige Emigration nach London, indem er ihm die Hälfte des Antiquariats überließ.

Weil konnte in London schnell Fuß fassen, da er 1913-14 auf Wunsch seines Vater dort eine Banklehre begonnen und bereits Kontakte geknüpft hatte. Er bekam eine Anstellung bei dem renommierten Antiquar E. P. Goldschmidt und eröffnete einige Zeit später sein eigenes erfolgreiches Antiquariat. Auch während des Krieges hielt er die Kontakte zur europäischen Antiquariatsszene aufrecht. Geschäfte wurden in Paris oder auf dem internationalen Bahnhof in Basel gemacht. Nach Deutschland kehrte Weil nie zurück.

Veröffentlichungen/Literatur/Quellen:

  • Der Ulmer Holzschnitt im 15. Jahrhundert, Berlin 1923. (Dissertation)
  • Die Wiegendrucke Münchens. Ein bibliographisches Verzeichnis mit neun Typentafeln, München 1923.
  • Die deutschen Druckerzeichen des XV. Jahrhunderts, München 1924.
  • Martino, Maurizio (Hg.): Catalogue Of Books, Manuscripts, Photographs And Scientific Instruments Fully Described and Offered for Sale by Ernst Weil 1943-1965. Original Thirty Three Catalogues Bound in Two Volumes, Storrs-Mansfield o.J.
  • Interview mit Hanna Strauss (geb. Weil) 2010.

Bildnachweis:

  • Martino, Maurizio (Hg.): Catalogue Of Books, Manuscripts, Photographs And Scientific Instruments Fully Described and Offered for Sale by Ernst Weil 1943-1965. Original Thirty Three Catalogues Bound in Two Volumes, Storrs-Mansfield o.J., S. 3.

Recherche und Text: Sebastian Jung