Theodor Harburger
geb. 08.09.1887 in München,
gest. 15.10.1949 in Nahariya (Israel)
Theodor Harburger kam am 08. September 1887 in München als Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Isaak Harburger und Helene Harburger zur Welt. Nach seinem Abitur am Luitpold-Gymansium 1906 begann Harburger sein Studium in seiner Heimatstadt an der Universität München. Während seines Studiums absolvierte er das Sommer-Semester 1907 in Genf und das Sommer-Semester 1908 in Berlin. Seminare im Fach Kunstgesichte belegte er in München bei den Professoren Pichl, Voll, Wolters, Grauert und Luncker. 1912 schloss er sein Studium bei Prof. Voll in München mit seiner Dissertation „Georg Pencz als Stecher und Maler“ ab. Diese wurde jedoch von seinem Doktorvater aufgrund
"niederträchtigen Satzbaus" abgelehnt.
Nach seinem freiwilligen Dienst während des 1. Weltkrieges heiratete Harburger 1922 Meta (Miriam) Hoch. In den Jahren 1926 bis 1932 arbeitete und forschte Harburger im Auftrag des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden. Er erstellte eine umfassende Inventarisierung von jüdischen Kunstobjekten, Friedhöfen, Synagogen und deren Interieurs in Bayern. Mit rund 800 Fotos und den dazugehörigen Notizen schuf Harburger eine umfangreiche Dokumentation von Kunst- und Kulturgütern Bayerns, die während des Nazi-Regimes zerstört wurden und somit unwiederbringlich verloren sind. 1933 verließ er zusammen mit seiner Frau Meta seine Geburtsstadt München und ging mit ihr nach Palästina, wo er mit ihr eine kleine Pension in Tiberias und später in Nahariya betrieb.
1949 verstarb Theodor Harburger in Palästina. Sein kompletter Nachlass mit allen Glasnegativplatten ging an die Central Archives for the History of the Jewish People.
Veröffentlichungen:
- Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern, hg. von den Central Archives for the History of the Jewish People und dem Jüdischen Museum Franken – Fürth & Schnaittach, Bde. 1-3, Fürth/Jerusalem 1998
Quellen:
- Theodor Harburger – 50 Jahre, in: Jüdisches Gemeindeblatt für den Verband der Kultusgemeinden in Bayern, 13. Jg., Nr. 18 (15.09.1937), 324-325
- Staudinger, Barbara (Hg.): Von Bayern nach Erez Israel. Auf den Spuren jüdischer Volkskunst, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum München, München 2007
- The Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem: Fotosammlung Harburger