Institut für Kunstgeschichte
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Fritz David Heinemann

geb. 02.06.1905 in München,
gest. 1983 in Pöcking

Fritz_HeinemannAls Sohn des Galeristen Theobald Heinemann lag es für den gebürtigen Münchner Fritz D. Heinemann nahe, nach seinem Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte in den elterlichen Betrieb einzusteigen. Seine Dissertation schrieb er 1928 bei Prof. Dr. Pinder über "Tizian, die ersten zwei Jahrzehnte seiner künstlerischen Entwicklung". Im Alter von 24 Jahren heiratete er die Berlinerin Sibylle Bianka Weiler, mit der er gemeinsam mit seiner Mutter den Familienbetrieb am Lenbachplatz 5/6 leitete. Die Galerie hatte Dependancen in New York und in der Schweiz. Zu Beginn des Jahres 1938 musste er aus der eigenen Galerie austreten, da die Familie vom Staat enteignet wurde. 1939 wurde die Galerie Heinemann an Friedrich Heinrich Zinkgraf übergeben. Seine Mutter Franziska (Fanny) Heinemann (1882-1940) und sein Bruder Paul (geb. 30.12.1909, Sterbedatum unbekannt) gingen ins Exil nach New York. Fritz Heinemann und seine Frau entschieden sich 1938, in die Schweiz nach Luzern zu emigrieren. Sein Sohn Thomas (geb. 26.08.1931 in München) berichtet in einemInterview, die Flucht wäre nicht besonders aufregend gewesen. Während der Zeit in der Schweiz ließ sich das Ehepaar scheiden und Sibylle starb kurz darauf. Thomas kam zu seinem Onkel nach Cambridge in England und wuchs dort behütet auf.

Ein Jahr nach Kriegsende kehrte Fritz Heinemann ohne seinen Sohn nach München zurück.

1948 heiratete Heinemann seine zweite Frau Christel, geb. Langenbach (geb. 03.02.1923, in Wuppertal) und lebte mit ihr bis zu seinem Tod im Jahre 1983 in Pöcking nahe München. 1972 übergab er den kompletten Nachlass der Galerie Heinemann an das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, das in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte die Online-Datenbank http://heinemann.gnm.de erstellt hat.

Veröffentlichungen:

  • Tizian, die ersten zwei Jahrzehnte seiner künstlerischen Entwicklung, München 1929.
  • Arte veneta: Tizians zweite Fassung der „Grablegung Christi, in: Kunstchronik, Nr. 16, 1963, S. 157 – 158.
  • Vittorio Carpaccio. Zur Ausstellung im Dogenpalast in Venedig. 15. Juni – 6. Oktober 1963, in: Kunstchronik, Nr. 16, 1963, S. 237 - 246.
  • Zwischen Renaissance und Barock, in: Kunstchronik, Nr. 18, 1965, S. 141 – 146.
  • Neue Beiträge zum Werk Paolo Veroneses, in: Bruckmanns Pantheon:, Nr. 39, 1981, S. 209 – 211.

Quellen:

Recherche und Text: Judith Csiki