März 2024: Thomas Bauer: Warum es kein islamisches Mittelalter gab. Das Erbe der Antike und der Orient, München 2018.
01.03.2024
Lektürevorschlag von Dr. Daniela Stöppel (AkadOR, Studiengangskoordinatorin des Masterstudiengangs Kunstgeschichte)
Wenngleich es sich bei Thomas Bauers Essay-Band nicht im engeren Sinne um kunsthistorische Lektüre handelt, kann das Buch auch von Studierenden der Kunstgeschichte sicherlich mit Gewinn gelesen werden. Und dies selbst dann, wenn man keinen Studienschwerpunkt im Bereich Mittelalter oder Islamischer Kunstgeschichte setzen möchte. Bauers Hauptthese ist, dass die Islamische Kultur die Antike ungebrochen fortsetzt, der Epochenbegriff des Mittelalters also in Bezug auf den islamisch geprägten Raum nicht greift. Das Buch ist teils durchaus polemisch formuliert, teils enzyklopädisch in Stichwörtern organisiert und bietet damit auch Studierenden einen kurzweiligen, anregenden und dabei leicht zu lesenden Einstieg in grundsätzliche Fragestellungen, wie die Problematik der Epocheneinteilung, Fragen von Deutungshegemonie und Kulturaustausch, etc. Eine Kurzfassung, des ohnehin nicht sehr langen Büchleins, findet sich auch dem Hildesheimer Ausstellungskatalog „Islam in Europa 1000-1250" (Dommuseum Hildesheim 2022/23), der mit zahlreichen Abbildungen die Thematik aus der kunsthistorischen Perspektive veranschaulicht.
Die Lektüre ist in der Universitätbibliothek verfügbar!