Tagung: Dispositiv-Erkundungen, jetzt.
Schlagworte: Dispositiv, Kunst, Kunstgeschichte, Ästhetisches Regime, Verwerfungen, Episteme, Macht, Wissen, Wahrheit, Disziplin, Dekonstruktion, Uneinigkeit, Backlash, Kulturkämpfe.
28.06.2019 – 29.06.2019
Freitag, 28.6.2019, 14:30 bis 18:30 Uhr *
Samstag, 29.6.2019, 09:30 bis 13:30 Uhr
Institut für Kunstgeschichte der LMU München, Zentnerstr. 31, Raum 007 und 510
mit: Elke Bippus (Zürich), Silvia Jonas (München), Birte Kleine-Benne (Berlin/München), Maria Muhle (München), Stefan Römer (Berlin), Thorsten Schneider (Lüneburg)
Freitag, 28.6.2019, 14:30 bis 18:30 Uhr
Silvia Jonas: Objektivität und Pluralismus – unvereinbar?
Thorsten Schneider: Anmerkungen zur prekären Produktion von Kritik
Stefan Römer: Gegen die allgemeine Diskursverschmutzung – Der Film »ReCoder of Life«
Screening: »ReCoder of Life«, 14:19 min, 2019
Samstag, 29.6.2019, 09:30 bis 13:30 Uhr
Maria Muhle: Eine Skulptur-Photographie oder besser eine Teleplastik – Ästhetisch-natürliche Milieus bei Roger Caillois
Elke Bippus: Strategien des Nicht*Sagbaren/Nicht*Sichtbaren. Überlegungen zu einem das Dispositiv der Kunst verrückenden Ungehorsam.
Birte Kleine-Benne: Auf das Ende der Hegemonie des ästhetischen Regimes spekulieren …
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Konzeption, Organisation und Moderation: Birte Kleine-Benne (Berlin/München)
Kontakt: bkb@kunstgeschichte.uni-muenchen.de
Veranstaltet vom Institut für Kunstgeschichte der LMU München. Gefördert vom Praxisbüro Lehre@LMU und dem Department Kunstwissenschaften der LMU München.
Aus dem Konzepttext:
Vorausgesetzt wird, dass es (der Erprobung) sowohl methodisch als auch historisch neuer konzeptueller Perspektiven für die Kunstwissenschaft bedarf. Anlass hierfür ist die Beobachtung, dass nicht nur in unserer Disziplin grundlegende Begriffe und Kategorien nicht mehr greifen, etliche Dualismen und Oppositionen nicht mehr funktionieren, manche Konzepte nicht mehr anwendbar sowie einzelne methodische Grundentscheidungen nicht mehr sinnvoll sind – zusammengefasst, dass das „ästhetische Regime“ (Rancière) zur Disposition steht. Anlass hierfür ist auch, dass mit der Digitalisierung und Computerisierung tiefgreifende strukturelle und kulturelle Umwandlungen einher gehen, dass augenblicklich politische, sozio-ökonomische und institutionelle Verwerfungen wirken und Prinzipien der Gouvernances umgebildet werden.
[…]
In „untreuer Treue“ (Negri 1999) und in „unbestechlicher Haltung gegenüber dem eigenen Zweifel“, ohne gefordert zu sein, das eigene „Menschentum“ zu opfern (Sontag 1963), soll damit der denkerische Gestus der Dekonstruktion fortgesetzt werden, um – angesichts der sich aktuell neu formierenden Fundamentalisierungen – Letzt(be)gründungen weiter kontingent zu setzen sowie neu erfundene metaphysische Ersatzgründe und scheinbare Sicherheiten in die Zange zu nehmen. Im Ergebnis der Einzelbeiträge soll sich dann auch wieder den aktuell konkreten Ereignissen angenähert werden können: Zu denken wäre dabei an Backlash-Tendenzen gefühlt allerorten, Kulturkämpfe um den Literaturnobelpreis oder die Berliner Volksbühne und die Forderungen nach Bilderabhängungen und -zerstörungen, gleichzeitig aber auch KI-produzierte Gemälde, Weltkulturerbe und Nachweise von Menschenrechtsverletzungen in 3D oder die jüngst neu dynamisierten Provenienz- und Restitutionsdebatten.
* Am Freitag, 28.6.2019, findet ab 20 Uhr in der Kammer 3 der Münchner Kammerspiele zum Thema „Kritik der Institution“ ein Gespräch zwischen Juliane Rebentisch, Susanne Leeb und Nikolaus Müller-Schöll statt:
https://muenchner-kammerspiele.de/inszenierung/das-dreieck-2-institutionskritik. (Karten können vorab online erworben werden.)
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