Institut für Kunstgeschichte
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Vergessene Objektgeschichten:

Auf Spurensuche zweier Objekte aus der Sammlung Ferdinand Orban (1655–1732) in München

13.04.2022

10 Uhr, Treffpunkt: Professor-Huber-Platz 1, 80539 München

Welche Wege haben Objekte zurückgelegt, bevor sie in die heutigen Gedächtniseinrichtungen gelangt sind? Welche weiteren Informationen können wir aus ihrer Objektgeschichte für die kunsthistorische Forschung gewinnen?

Am 4. Tag der Provenienzforschung laden das Herzogliche Georgianum und das Institut für Kunstgeschichte der LMU zu einer Spurensuche zweier Objekte aus der Sammlung Orban durch München ein, bei der diese und andere Fragen gemeinsam diskutiert werden sollen.

Im Zentrum des geplanten Stadtrundgangs steht die Sammlung des Jesuitenpaters Ferdinand Orban, welche den Grundstock der Universitätssammlung Münchens bildet. Nicht zuletzt durch seine Position als Beichtvater und Berater des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1658–1716) gelang es Orban, ein umfangreiches Kuriositätenkabinett aufzubauen, welches sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts eines großen Renommees erfreute. Eine Vielzahl der Objekte fand durch Schenkungen von damals hoch angesehenen Persönlichkeiten Eingang in die Sammlung. Zwei dieser Schenkungsakte, ein Rosenkranz des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern (1679–1726) sowie eine Emaille-Miniatur des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg stehen im Fokus der gemeinsamen Untersuchung.

Auch wenn man es nicht erwarten würde – selbst die Monstranz in der Kunstsammlung des Herzoglichen Georgianums am Professor-Huber-Platz steht in Zusammenhang mit den Pretiosen, die Ferdinand Orban von hochgestellten Persönlichkeiten zum Geschenk erhalten hatte: Die zahlreichen, in der genannten Monstranz eingearbeiteten Edelsteine gehörten nämlich ursprünglich zum Rosenkranz des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel.

Nach einer kurzen Pause werden am Fallbeispiel der sich heute im Bayerischen Nationalmuseum befindlichen Emaille-Miniatur vier Stationen erlaufen, welche die Geschichte der ehemaligen Universitätssammlung und den Weg des Objektes zu seinem heutigen Standort nachspüren.

Mit Hilfe von verschiedenen Quellenmaterialien werden so nicht nur vergessene Objektgeschichte(n) lebendig, sondern es wird auch auf die Schwierigkeiten der Provenienzforschung zur Frühen Neuzeit hingewiesen. Somit bietet der zweistündige Rundgang allen Interessierten Einblicke in die aktuelle Forschung zu den Ursprüngen der Universitätssammlung und einen Eindruck von der lebendigen Provenienzforschung vor Ort.

Im Rahmen des Rundgangs werden alle aktuellen Corona-Auflagen eingehalten. Aufgrund der limitierten Platzanzahl wird um Anmeldung bis zum 12. April 2022 an elisa.ludwig@kunstgeschichte.uni-muenchen.de gebeten. Rückfragen können gerne an obige E-Mail-Adresse gestellt werden.