Institut für Kunstgeschichte
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Abendvorträge zu Kunst und Pornografie

Datum & Uhrzeit: Mo | 20.11.2023 | 18:15 Uhr

20.11.2023


Christian Liclair, Susanne Huber | Vorträge
Datum & Uhrzeit: Mo | 20.11.2023 | 18:15 Uhr
Ort: Akademie der Bildenden Künste | Akademiestr. 4
Raum: Neubau | Auditorium | E.EG.28

Die Vorträge finden statt im Rahmen des Projektseminars ‚colophon #6: Kunst und Pornografie‘.
colophon ist ein Magazin für Kunst und Wissenschaft, das in kooperativer Zusammenarbeit auf Seminarebene zwischen dem Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität und der Akademie der Bildenden Künste München entsteht. Das Projekt zu Ausgabe #6 'Kunst und Pornografie' wird geleitet von Sabine Weingartner (AdBK) und Henry Kaap (LMU).

Feministische Lust? Pornografie, Penetration und die Problematik Sex in den 1970ern

Christian Liclairs Vortrag konzentriert sich auf Betty Tompkins sog. Fuck Paintings (1969-1974), die sowohl Pornografie als auch den Akt der heterosexuellen Penetration verhandeln und die scheinbar hierarchische Dynamik, die den dargestellten sexuellen Begegnungen innewohnt, in Frage stellen. Den diskursiven Kontext bildet die sich seit den 1970er Jahren immer weiter ausbreitende Industrie der Pornografie, die zu einem entscheidenden ideologischen Schlachtfeld innerhalb des Women’s Liberation Movement wurde, da sie von einigen Aktivist*innen als Ausdruck sexueller Gewalt begriffen wurde.

Christian Liclair ist Kunsthistoriker und Kritiker sowie Chefredakteur von TEXTE ZUR KUNST. Sein Buch Sexually Explicit Art, Feminist Theory, and Gender in the 1970s erschien 2022 bei Routledge.

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Pornografie und Postmoderne. Von neuen sinnlichen Aneignungsformen und Exzess

Susanne Huber nimmt Lutz Bachers Fotoreihe Sex with Strangers (1986) zum Ausgangspunkt, um die Überschneidungen von Sexualitäts- und Konsumkultur in exzessiven und gleichzeitig moralisierenden Impulsen, regulierenden wie emanzipatorischen Potenzialen nachzuvollziehen. Innerhalb dieser Dynamiken formierte sich mit den sog. Sex Wars die Kontroverse um Pornografie zu einem Hauptschauplatz feministischer Kritik, ihre Konsequenzen für die ästhetischen Prinzipien postmoderner Kunst werden im Vortrag diskutiert.

Susanne Huber arbeitet als Researcher für Kunstwissenschaft mit Schwerpunkt auf feministischen, queer(end)en, post- und dekolonialen Themenbereichen an der Universität Bremen. Ihr Buch Vom Konsum des Begehrens. Appropriation Art, Sex Wars und ein postmoderner Bilderstreit erschien 2022 bei De Gruyter.

Kunst und Pornografie_Flyer