Podiumsdiskussion zur Bildung von Mädchen und Frauen in Afghanistan
Ilse Sturkenboom (LMU München) im Gespräch mit den afghanischen Frauen Banafsha Amin, Fatema Hoseini und Mahbuba Maqsoodi
28.10.2025
Für viele in Deutschland ist das Recht auf Bildung selbstverständlich. Dies ist jedoch nicht überall
und für jede(n) der Fall. Seit fast 50 Jahren ist Afghanistan geprägt von Machtwechsel und Krieg,
womit auch die Bedingungen, unter denen Mädchen und Frauen lernen konnten, immer wieder
wechselten. Am 28. Oktober 2025 geht Ilse Sturkenboom mit drei Frauen unterschiedlicher
Generationen, die zufälligerweise alle aus Herat stammen, aber jetzt in Deutschland leben, ins
Gespräch. Für diese drei Frauen und (Groß-)Mütter ist Bildung von großer Bedeutung. Sie haben
akademische Abschlüsse und setz(t)en sich für Frauen in Afghanistan und darüber hinaus ein. Wie
erinnern sie sich an ihre eigene Bildung? Wie haben sie es, vielleicht sogar trotz politischer oder
sozialer Missbilligung, geschafft, in die Schule zu gehen und zu studieren? Wie unterstützen sie
selbst afghanische Mädchen und Frauen? Woher schöpfen sie ihre Kraft? Und, was möchten sie
uns mitgeben? Es verspricht ein lehrreicher, aber auch bewegender, Abend zu werden!
Banafsha Amin (*1994) wuchs in einer bildungsorientierten Familie auf und studierte Psychologie,
Jura und Politikwissenschaften. Bevor sie nach dem Abzug der internationalen Truppen aus
Afghanistan evakuiert wurde, unterrichtete Banafsha Amin an der psychologischen Fakultät in
Herat und war als Psychologin in der internationalen Organisation World Vision tätig. Banafsha
Amin lernt Deutsch und ist fest entschlossen, durch Bildung zur Ermächtigung von Frauen und
Mädchen beizutragen.
Fatema Hosaini (*1980) hat einen Bachelor in arabischer Sprache und Literatur. In Afghanistan
arbeitete sie lange als Lehrerin und Schuldirektorin. Daneben hat Fatema Hosaini sich unermüdlich
für afghanische Frauen und ihre Rechte eingesetzt. So hat sie Alphabetisierungskurse, Haus- und
online-Unterricht für Mädchen und Frauen angeboten. Seit drei Jahren lebt Fatema Hosaini in
Deutschland.
Dr. Mahbuba Elham Maqsoodi (*1957) ist Künstlerin und promovierte Kunsthistorikerin. In
Afghanistan studierte Mahbuba Maqsoodi Miniaturmalerei, Chemie und Biologie. Ein Stipendium
ermöglichte ihr das Kunststudium in St. Petersburg. Darauf folgte die Promotion in St. Petersburg
und Moskau. Ihr lebenslanges Engagement für Frauen setzte Mahbuba Maqsoodi auch in
Deutschland fort. So gründete sie 2003 den Verein „Afghanische Frauen in München e.V.“. Auch
in ihrer Kunst und in ihren Memoiren Der Tropfen weiß nichts vom Meer thematisiert sie afghanische
Weiblichkeit.