Institut für Kunstgeschichte
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Lehrangebot im Master

Das Lehrangebot im Master

Das Lehrangebot des Instituts für Kunstgeschichte der LMU umfasst die Kunst vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart sowie die verschiedenen klassischen Gattungen (Architektur, Skulptur, Malerei). Die europäische Kunstgeschichte wird in ihrer ganzen Breite angeboten und vor dem Horizont globaler Entwicklungen reflektiert. Großes Augenmerk liegt auf methodischen Fragestellungen, „global arts“, Kulturtransfer, „digital humanities" sowie transdisziplinären Perspektiven.

Besondere Schwerpunktsetzungen und ausgewiesene Forschungskompetenzen ergeben sich aufgrund der bestehenden Lehrstühle und Professuren, die das Lehrangebot im Master hauptsächlich bestreiten. Bitte informieren Sie sich auf der Website (Personen > Professorinnen und Professoren) über die derzeit am Institut lehrenden und forschenden Dozent/innen. Bitte beachten Sie auch das konkrete Lehrveranstaltungsangebot auf LSF sowie Vertretungen und Forschungsfreisemester. Außerdem unterrichtet und prüft im Master eine Reihe von außerplanmäßigen Professor/innen und Privatdozent/inn/en. (Personen > PDs/Apl. und HonorarprofessorInnen). Ergänzt wird das Lehrangebot im Master-Studiengang durch Gast- und Honorarprofessoren sowie externe Lehrbeauftragte.

Selbstständig Forschungsschwerpunkte setzen

Der Hauptteil des Lehrangebots im Master beruht auf Hauptseminaren (P 1.2 und P 2.2 sowie ggfs. WP 1.2 und WP 2.2), die in Kombination mit einer Vorlesung besucht werden. Diese Hauptseminare sind für fortgeschrittene BA-Studierende und Master-Studierende geöffnet. So kann ein möglichst großes Themenspektrum, das die ganze Bandbreite der Kunstgeschichte abdeckt, angeboten werden. In den Hauptseminaren lehren ausschließlich die habilitierten Dozent:innen des Instituts. Das konkrete Veranstaltungsangebot ist jeweils ab Ende des Vorsemesters in LSF einsehbar.

Master-Forschungsmodul

Das Master-Forschungsmodul (P 3) besteht aus einem Forschungsseminar und einer Vorlesung. Das Forschungsseminar ist ausschließlich für Master-Studierende geöffnet und widmet sich aktuellen Forschungsfragen. Je Semester stehen zwei Forschungsseminare zur Wahl, von denen im Studienverlauf eines belegt werden kann. In den Forschungsseminaren lehren die ordentlichen Professor:innen, teils auch Vertretungen, des Instituts. Folgende Themenkomplexe werden im semesterweisen Wechsel angeboten:

Forschungsschwerpunkte Sommersemester

Globale Kunstgeschichte Durch die Professur für Islamische Kunstgeschichte (Prof. Ilse Sturkenboom) und den Forschungsschwerpunkt von Prof. Sophie Junge wird am Institut der Bereich der außereuropäischen Kunst, insbesondere auf dem Gebiet der heutigen Türkei und des Irans, abgedeckt. Globale Fragestellungen werden auch von allen übrigen Professuren und Lehrstühlen in allen Epochen, Medien und Gattungen verfolgt.

Digitale Kunstgeschichte Vom Lehrstuhl für KI für Computer Vision und Digital Humanities/die Künste (Prof. Björn Ommer) werden Themen zu Künstlicher Intelligenz und Mashine Learning regelmäßig auch im Master Kunstgeschichte angeboten. Zudem bieten Prof. Hubertus Kohle (Artigo, iART) und Prof. Stephan Hoppe (3D-Visualiserung) im Bereich der Digital Humanities Veranstaltungen an.

Forschungsschwerpunkte Wintersemester

Bildkulturen der (frühen) Neuzeit Mit dem Lehrstuhl für allgemeine Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Kunst Italiens (Prof. Ulrich Pfisterer), der Professur mit Schwerpunkt Kunst der Frühen Neuzeit (Prof. Chiara Franceschini), und der Professur mit Schwerpunkt Bayerische Kunstgeschichte (Prof. Stephan Hoppe) verfügt das Institut für Kunstgeschichte der LMU über einen ausgewiesenen Forschungsschwerpunkt in der Frühen Neuzeit, der verschiedene Gattungen, Medien und Regionen abgedeckt. Der Fokus ist zwischen global und lokal perspektiviert.

Kritische Moderne Die Kunstgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts wird in München von Prof. Burcu Dogramaci (vertreten durch Prof. Sophie Junge), Prof. Hubertus Kohle und Prof. Boris Cuckovic Berger abgedeckt. Die Kunst von der Aufklärung bis in die Gegenwart wird unter aktuellen Perspektivierungen wie Migration, Digitalität und Ökologie kritisch diskutiert.

Forschungsseminare im Sommersemester 2024

Digitale Kunstgeschichte Hubertus Kohle/Julian Stalter: Künstliche Intelligenz in der Kunstgeschichte

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Sie wird für die Kunstgeschichte eine ebenso große Rolle spielen wie für alle anderen Wissenschaften auch. Ausgehend von einem eigenen Forschungsprojekt, in dem die KI zur Bildsuche verwendet wird (https://www.iart.vision/), und in dem wir versuchen, kunsthistorisches Expertenwissen zum Training der Maschine einzusetzen, wollen wir uns im Seminar mit dem Thema beschäftigen und dabei auch auf allgemeinere Probleme zukünftiger Wissenschaft in Forschung und Lehre zu sprechen kommen.

Etwaige, sich aus dem Forschungsseminar ergebene Masterarbeiten werden gerne noch bis Sommersemester 2025 angenommen.

kohle

 

Globale Kunstgeschichte Sophie Junge: «Global Contemporary: Standorte globaler Kunst(-Geschichten)» (mit Exkursion zur Biennale nach Venedig)

Die Kritik an einer global gedachten Kunst und Kunstgeschichte wird seit vielen Jahren formuliert –Fragen nach Ein- und Ausschlüssen, Kritiken an Praktiken der Homogenisierung und des Othering sowie an der Autorität eines westlich-hegemonialen Kunstbegriffs bestimmen die Debatten seit langem. Gleichzeitig gelten global angelegte Ausstellungsplattformen wie die Biennale in Venedig als zentrale Verhandlungsorte zeitgenössischer Kunst. Ausgehend von diesem Spannungsfeld diskutieren wir im Forschungsseminar aus theoretischer und historischer Perspektive, aber auch anhand aktueller künstlerischer Positionen die Akteur*innen und Standorte eines global ausgerichteten Kunstsystems. Dabei stehen Themen wir Transkulturalität, nationale Identität, postkoloniale Theorie und die Mobilität von Personen und Ideen im Fokus.
Zentraler Bestandteil des Forschungsseminars ist der gemeinsame Besuch der von Adriano Pedrosa kuratierten 60. Biennale di Venezia mit dem Titel «Foreigners Everywhere» im Sommer 2024.

junge_

Forschungsseminare im Wintersemester 2024/25

Bildkulturen der (frühen Neuzeit) Stephan Hoppe: Wohnen im Bürgerhaus, Mietshaus und Schloss in der Vormoderne. Öffentliche und private Fallbeispiele, ihre Quellengattungen und aktuelle digitale Zugänge

Das Seminar nimmt ein aktuelles gesellschaftliches Querschnittsthema in den Blick. Beispielsweise hat die KlassikStiftung in Weimar das Thema Wohnen 2023 zu ihrem Jahresthema gekürt. Ziel war es hier, die zahlreichen materiellen und quellenmäßigen Überlieferungen aus dem Kosmos der Stadt Weimar einer breiten Öffentlichkeit auf eine Weise zugänglich zu machen, die Verbindungen mit eigenen Lebenserfahrungen ermöglicht.
Nicht nur in Weimar sind zahlreiche ehemalige Stadthäuser, Burgen, Klöster und Schlösser noch erlebbar. Teils sind sie als Museen der Öffentlichkeit zugänglich, teils werden sie noch von privaten Eigentümerinnen und Eigentümern bewohnt.
In dem Seminar soll eine Anzahl von bedeutenden, noch erhaltenen Beispielen aus den Epochen von Renaissance und Barock ausgewählt werden und auf ihre Wohnfunktionen hin befragt werden. Wir werden einige dieser Objekte zusammen besuchen, z.B. das aus der Renaissance-Zeit stammende ehemalige Mietshaus, das heute in München als Bier- und Oktoberfestmuseum öffentlich zugänglich ist oder das großbürgerliche Wohnhaus in Weimar, das später durch Johann Wolfgang von Goethe bezogen wurde und aufgrund seines Ruhmes später als Museum eröffnet wurde. Vielleicht ist es aber sogar möglich, ein privat bewohntes komplexes Denkmal zu besuchen und die Erfahrungen der Eigentümer zu diskutieren.
Oft sind die historischen Lebensverhältnisse trotz zahlreicher erhaltener Spuren für heutige Besucherinnen und Besucher kaum noch nachvollziehbar. Es ist notwendig, weitere Überlieferungen, wie Inventare, Rechnungen, Briefe, historische Pläne und andere Quellenbestände heranzuziehen und auszuwerten. Diese sind teils bereits veröffentlicht, teils führen sie in Archiven und Bibliotheken noch ein Schattendasein. Hier helfen immer mehr digitale Methoden. Das Seminar führt also auch in die Quellenkunde von Plänen, Ansichten oder Rechnungen ein und bietet damit übertragbares Wissen für andere kunsthistorische Fragestellungen.

Kritische Moderne Boris Cuckovic-Berger: Art and Ideology: from the Nation-State to Data-Capitalism

Many thinkers and artists proclaimed all art to be ideological, from Lucy R. Lippard to T.J. Clark or Ai Weiwei. But what model of ideology is in power when this remark is observed, which ‘invisible orders’ govern the artistic practice of (re)imagining the world—as well as the art history of political engagement? This course seeks to historicize and introduce students to the complex relationship between theories of ideology and artistic practice. Historically, our discussions span the nineteenth century debates on the didactic purposes of art and its social function (e.g. John Ruskin), and the recent, post-digital articulations of an “algorithmic ideology” (Astrid Mager) or “bubble vision" (Hito Steyerl). These will be considered against the grain of critical models of ideology, ranging from the political right to the political left, from Peter Sloterdijk to Slavoj Žižek.
In order to digest this complex territory, we will depend on films as well as books; YouTube clips as well as essays; and above all on honest discussions in the seminar group. The purpose of this deeper inquiry is to enable critical questions of both general and specific variety: How do different models of ideology correspond to artistic paradigms such as ‘political iconography’ or ‘embedded critique’? What does it mean to think of the central categories of art and art history as ideology--e.g. ‘style’ as ideology; ‘creativity’ as ideology? How does the ‘Californian ideology’ (Barbrook and Cameron) apply to analyses and historizations of digital art? These and further questions that emerge will be applied to analyses of artistic practice including Ilya Kabakov; Cildo Meireles; Banksy; Hito Steyerl; Ai Weiwei or Wangechi Mutu, among others. 

 cuckovic1  cuckovic 2n  cuckovic3

Images (left to right): Francis Picabia, Adoration of the Calf, 1941-42; Ai Weiwei, Han Jar Overpainted with Coca-Cola Logo, 1995; Mitchell Grafton, Updating Vermeer, 2012.

Vorschau auf das Angebot im Sommersemester 2025

Digitale Kunstgeschichte Boris Cuckovic-Berger: The Art of Immersion: Histories of Visuality in Artistic, Theoretical and Exhibition Practices

In this VR-powered course you will learn how to engage with a broad range of debates concerning ‘the virtual’ – with a particular focus on learning how to apply art-historical perspectives on illusion and immersion to both the novel and the longstanding tendencies in art, media and exhibition practice. What can the frescoes of Pompeii and the Baroque illusionistic ceilings reveal about present-day cultural fascination with IMAX cinema screens; virtual reality headsets; and the dreams of a Metaverse future? Vice versa, what can recent VR technologies bring to the representation and preservation of art and heritage?
The course will feature a mix of practical assignments; theoretical discussions; and introductory and exploratory sessions with the VR medium. For this purpose we have obtained a VR headset, as well as licensed access to the Radiance VR App containing VR artworks of 32 artists from 16 countries. We will be accompanied in this journey by Dr Tina Sauerlaender in key VR sessions, who will bring experience of making this app as well as her duties as artistic director of the VR ART PRIZE and as a curator of numerous international VR art exhibitions. Thus, no previous experience with VR technologies is required as you will be in safe hands to make the first leap.
Practical assignments will include a group project of curating an exhibition at the site of the XR Hub of the Deutsches Museum, as well as short critical writing piece on immersive exhibitions based on projector technology available in Munich. These assignments will be informed by the theoretical perspectives on immersion and ‘the virtual’ we will jointly explore in the seminars, including the writings of Oliver Grau, Olafur Eliasson, Erkki Huhtamo, Jay David Bolter and Richard Grusin, among others. For the group exhibition in 2025, there is potential to focus on the newly acquired Taiwanese artists for which we have the licence in the VR Radiance App, but that is to be discussed by the group as a curating collective. The aim of the course is to develop an informed, critical approach to both the VR phenomenon in particular, and the longstanding history of immersion as a mode of experience in art.

 Cuckvic Berger SoSe 2025


Globale Kunstgeschichte Charlotte Bank: The "Global Turn": Contemporary artists, exhibition practices and questions of representation 

Since the end of the 20th century, the art scene has become increasingly global and “non-Western” artists have been gaining in visibility, giving rise to the concept of the “global turn”. As key events, the exhibition “Magiciens de la terre”, curated by Jean-Hubert Martin at the Centre Georges Pompidou in Paris in 1989, as are the Documenta exhibitions of Catherine David (1998) and Okwui Enwezor (2002). Together with the increased visibility of global artists, questions of representation have arisen and expectations placed on artists to conform to particular notions of cultural identities. For artists from or in the Islamic world, this often came together with expectations of presenting a “softer” image of the region than that prevalent in the media, especially after the attacks of 11 September 2001 in New York. However, many artists have used this focus to voice critique at stereotypical modes of representation and develop strategies to present counter-narratives to the mainstream notions of cultural, religious and ethnic identities.

The seminar will examine the practice of contemporary artists from across the Islamic world and their representation on the global exhibition circuit with a particular focus on questions related to conducting research involving artists, curators and artistic institutions.

The seminar will be in English. Research papers can be in English or in German.

Bank SoSe 2025

Image: Exhibition "Marvan 1962-1972", Beirut Exhibition Center, 2013, Photo: Salah Saouli


Forschungsseminare in den Vorsemestern

Hier finden Sie eine Übersicht über die Forschungsseminare der Vergangenheit.