Institut für Kunstgeschichte
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Objekte des Krieges in Wolframs von Eschenbach' Willehalm'

Wie wurden die Objekte des Kampfes, Waffen und Rüstungen, in literarischen Texten des Mittelalters sichtbar gemacht und ideell transformiert? Sie nehmen nicht nur in der mittelalterlichen Kultur insgesamt einen wichtigen Platz ein, sondern haben insbesondere in der Literatur einen besonderen Status inne. Sie stellen dort eine Erweiterung der Figuren bzw. ihrer Körper dar, wobei ihre reine Zweckmäßigkeit aufgrund ihrer detailliert beschriebenen ästhetischen Aspekte oft überschritten wird. Technische Bestimmtheit, kulturelle Prägung und künstlerische Aspekte vereinen sich in dem, wozu sie letztendlich geschaffen sind: in der Verwendung durch eine Figur, die sich dank ihnen behaupten und inszenieren kann.
Besonders der Willehalm Wolframs von Eschenbach (entstanden um 1217), mit Ausblicken auf seine Vorgeschichte (Ulrichs von dem Türlin Arabel) und Fortsetzung (Ulrichs von Türheim Rennewart), soll hinsichtlich der narrativen Darstellung von Kriegsobjekten, ihrer semantischen und funktionalen Aspekte untersucht werden. 

Weapons and Armors in Medieval Heroic Epics

How are objects of combat, such as weapons and armour, represented in literary texts of the Middle Ages? How do they undergo non-material transformations from objects of concrete cultural use and physical experience to fictional entities? They held not only an important place in medieval historical culture, but also gain special status within literature. They constitute an extension of narrative characters and their bodies, and additionally prove themselves to be objects of utility that aesthetically transcend mere practicality due to their beauty, often described in great, sometimes fantastical detail. Technical implementation, cultural coinage and aesthetic aspects ultimately merge in what they have been created for: in the use by a body, which can stage, sustain or represent itself due to them.
The selected epics, Wolframs von Eschenbach Willehalm (c. 1217) and its later continuations (Ulrichs von dem Türlin Arabel and Ulrichs von Türheim Rennewart) are analyzed in regard to the dpiction of combat objects, their semantic and narrative potential. 


Romana Kaske, M.A.