Institut für Kunstgeschichte
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

SFB 573: Wahrnehmung der Wirklichkeit - Visualisierung des Wissens

SFB 573 - Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit (15. bis 17. Jahrhundert)

Der Sonderforschungsbereich 573 beschäftigt sich unter den Leitbegriffen ‚Pluralität' und ‚Autorisierung' mit den Konstitutionsbedingungen der Frühen Neuzeit. Der Zeitraum zwischen 15. und 17. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch tiefgreifende Veränderungen und Neuerungen im Weltbild und im Wissenssystem (‚Pluralisierung'). Dieser Pluralisierung standen vielfältige Normierungsversuche (‚Autorität') gegenüber. In drei übergeordneten Projektbereichen wird der Frage nachgegangen, wie ‚Wissen' innerhalb der Gelehrtenkultur behandelt wurde, wie seine Inhalte strukturiert wurden und wie es pragmatische Durchsetzung fand.

Teilprojekt B2: Wahrnehmung der Wirklichkeit - Visualisierung des Wissens. Formen und Funktionen des Bildes in der Frühen Neuzeit

Dem Teilprojekt B2 kommt innerhalb des Sonderforschungsbereichs die Aufgabe zu, das Forschungsthema aus kunsthistorischer Sicht zu beleuchten und die Rolle von Bildern in den Pluralisierungs- bzw. Autorisierungsprozessen herauszuarbeiten. Bilder, im allgemeinsten Sinne verstanden als künstlich geschaffene Objekte visueller Anschauung, konnten Wissen vermitteln und verbreiten. Dank den spezifischen Neuerungen der Frühen Neuzeit - Entdeckung der Perspektive, naturnahe Darstellungsweise - kam den Bildern eine neue autoritative Fähigkeit in diesem Vermittlungsprozeß zu. Die drei Arbeitsbereiche widmen sich den wichtigsten Bereichen des frühneuzeitlichen Bildes: der perspektivischen Darstellung, dem religiösen Bild sowie dem Porträt. Gemeinsames Ziel ist eine Theorie des Bildes und seiner Funktionen in der Frühen Neuzeit.

Prof. Dr. Frank Büttner (Projektleiter):

PerspektiveDas perspektivische Bild

Das erste Teilprojekt beschäftigt sich mit der Geschichte der Perspektive vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Im Zentrum steht die Frage, welche Auswirkung die Entdeckung der perspektivischen Darstellung auf den neuzeitlichen Raumbegriff, die Vorstellungen vom ‚Sehen', die bildliche Wirklichkeitswiedergabe und den  Bildbegriff hatten.

 

 

 

 

Dr. Gabriele Wimböck:

BibelVisualisierung von Glaubenstatsachen im konfessionellen Zeitalter

Das zweite Teilprojekt untersucht die Rolle von Bildern als Medien visueller Kommunikation im Konfessionalisierungsprozeß des 16. Jahrhunderts. Es wird gefragt, wie sich die konfessionellen Veränderungen auf die Bilder auswirkten, wie die Bilder zur Vermittlung der alten und neuen Glaubensinhalte dienten und welche bildsprachlichen Mitteln zur Übermittlung eingesetzt wurden.

 

 

 

 

Dr. Sabine Fastert:

DürerWahrhaftige Abbildung der Person? Das Porträt in der deutschen und niederländischen Druckgraphik des Humanismus

Das dritte Teilprojekt widmet sich dem graphischen Porträt in der Frühen Neuzeit. Beleuchtet wird die Funktion des graphischen Porträts, das Verhältnis von Individualität und Typisierung, der Einfluß von Physiognomik, Rhetorik und Proportionslehre sowie die Rezeption der druckgraphischen Bildnisse. Geplant ist die Erstellung einer Bilddatenbank, in der sämtliche graphischen Porträts des 16. Jahrhunderts erfasst werden.