I. Einführung
So vielfältig wie ihre Lebenswege und ihre religiöskulturelle Identität waren ihre Forschungsinteressen als Kunsthistoriker. Es fällt auf, dass sich der Großteil von ihnen mit der westlichen, christlichen Kunstgeschichte auseinandersetzte. So veröffentlichte Franz Stadler 1929 sein Werk Dürers Apokalypse und ihr Umkreis, Rudolf Berliner von 1926 bis 1930 seine Denkmäler der Krippenkunst. Ausnahmen bilden Karl Schwarz, Theodor Harburger und – dies allerdings nur zu Beginn seiner akademischen Laufbahn – Richard Krautheimer, deren Interesse vor allem der jüdischen Kunst galt, sowie Richard Bernheimer, der sich unter anderem der ostasiatischen und orientalischen Kunst widmete. Karl Schwarz interessierte sich insbesondere für die grafischen Werke jüdischer Künstler, da er in der Grafik den unmittelbaren Bezug zum Judentum als Schriftreligion sah.
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